Modell Montesa in Mocca-Champagner...welch ein Name, welch Klang. Dem Preis nach war das Gestühl durchaus hochwertig und es machte auch beim Befingern einen guten Eindruck. Also bestellt für 129 Euro pro Sessel. Vier Klippklapp-Sessel, dazu noch ein Tisch und die entsprechenen Sitzpolster "Dubai", sandfarben und abwaschbar. Rechen, rechen, rechen: Über 700 Euros kamen zusammen.
Jetzt ging es los. Das Helferlein tippte in einen Computer, guckte, schaute, tippte. Ein Protokoll wurde angelegt. Warum, um Himmelswillen!? Dann noch ein Protokoll. Der Name und die Adresse wurden buchstabiert. Aber wir haben doch eine Kundenkarte und hier schon ganz große und teure Dinge bestellt (Schaukel, Kaminholzüberdachung). Egal, das hier ist ein anderes System. Und dann der Hammerschlag: "Tut mir leid, sie wohnen nicht mehr in der grünen, sondern in der gelben Zone, da kostet die Lieferung 25 Euro." Ich: "Dann hole ich die Dinger eben selbst ab, wann sind die denn da?". Das Helferlein: Vielleicht zwei Wochen nach irgend Ostern..." Die Geschichte trug sich wohlgemerkt eine Woche vor Ostern zu. Der Lichtblick: Wenn wir die Sitzauflagen nicht sofort mitnehmen, sondern sie auch liefern lassen, kommen wir über eine magische Geld-Grenze und die Lieferung wird, zauber zauber, doch noch kostenfrei. Jubel! Trunken vor Konsumentenglück ließen wir uns dann noch erklären, dass wir 100 Euro anzahlen müssen und bei Übergabe die Kohle dem Fahren bar auf die Kralle geben müssen. Oder wir kommen vorher wieder vorbei und latzen das Geld bar am Infostand. Okay, rennen wir halt vorher zum Geldautomaten. Alles kein Problem.
Zuhause setzt das Großhirn ein. Mal im Internet gucken. Aha. Bei Amazon gibt's die Stühle schon Mal 10 Euro billiger, na ja... und was ist das: www.garten-und-freizeit.de bietet exakt die gleichen Dinger für 29 Euro billiger an. Pro Stück! Lieferung in drei Tagen. Versandkostenfrei bundesweit, natürlich. Sorry, liebes Baumarkt-Helferlein, bei deutlich über 100 Euro hört der Spaß auf. Anruf beim Baumarkt, Bestellung storniert und ratzfatz im Internet bestellt.
Fragen:
- Warum können die im Baumarkt nicht die Kundendaten korrekt speichern?
- Warum sehen die in ihrem Dödel-PC nicht, dass wir bei denen mit unserer Karte schon oft und viel eingekauft haben - also gute Kunden sind, die man lieber nicht verliert?
- Warum müssen dauernd "Protokolle" ausgedruckt werden?
- Warum ist eine Lieferung bei einem Bestellwert von mehreren hundert Euro nicht sowieso und ohne wenn und aber kostenfrei?
- Warum kann ich mir als Kunde nicht aussuchen, wie ich zahle, sondern werde genötigt am Tag der Lieferung zum Geldautomaten zu rennen?
Nicht nur Tageszeitungen haben ein Problem, wenn mal die Leute alle wegsterben, die zu doof sind um das Internet zu bedienen.
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