Dienstag, 14. April 2009

Navigations-Macken bei Audi und Volkswagen

Die ganz große Auto-Krise ist ja Dank der Abwrack-Prämie erst einmal verschoben. Da bleibt Zeit, sich ein bisschen an den alltäglichen Macken der Produkte deutscher Qualitäts-Hersteller abzuarbeiten. Die Rede ist, einmal mehr, vom Volkswagen-Konzern. Ein guter Bekannter, vom Beruf Außendienst-Mitarbeiter (vulgo: Vertreter), berichtete von einer seltsamen Macke seines brandneuen Dienst-Passat. Das Navigationsgerät hatte sich aus heiterem Himmel aufgehängt. Das "Navi" ließ sich zwar noch ein- und ausschalten, reagierte aber auf keinen Tastendruck mehr. Seltsam daran war vor allem, dass sich das Gerät auch nach dem ein- und wieder ausschalten nicht erholte.



Kurz bevor der entnervte Benutzer voraussichtlich erfolglos die VW-Werkstatt kontaktierte ergab es sich, dass er mit einemseiner Kunden auf das Problem mit dem Navigationsgerät zu sprechen kam. Und, oh Wunder, der Kunde kannte das Problem und hatte sogar die Lösung parat. Das sei bei seinem Audi A6 genauso gewesen, sagte er. Das Navigationsgerät hatte sich aufgehängt und war zu keiner Aktion mehr zu bewegen. Die Lösung: Aussteigen und das Auto mit der Schlüsselfernsteuerung verriegeln. Dann wieder entriegeln, einsteigen und das Navi läuft wieder. Warum aussteigen? Ganz einfach: Das Navigationsgerät muss offenbar komplett "runterfahren", also von der Stromversorgung der Bordelektronik abgekoppelt werden. Solange der Fahrer im Wagen sitzt, wird das durch Sensoren im Fahrzeugsitz offenbar registriert und es fließt immer noch Strom.

Unglaublich, welche Blüten die fortschreitende Elektronik-Aufrüstung moderner Autos heute treibt. Und bemerkenswert, dass die Lösungen der Benutzer, mit diesen Elektro-Macken zurecht zu kommen, zunehmend surreale Züge annehmen. Wenn das nächste mal das Navi streikt, einfach ein paar Federn an den Hut stecken, ein Huhn schlachten und dreimal mit dem Tomahawk ums Auto tanzen.

PS: Dass ein Audi A6 und ein VW Passat exakt dasselbe Elektronik-Problem mit dem Navigationsgerät haben, könnte natürlich daran liegen, dass in beiden Fahrzeugen exakt die gleichen Teile verbaut sind. So ließe sich auch erklären, dass bei dem Audi A3 eines ehemaligen Kollegen und meinem VW Touran ungefähr bei der gleichen Kilometerzahl ein Haarriss in der Zylinderkopf-Dichtung auftauchte, der zu einer sauteuren Reparatur führte.

4 Kommentare:

  1. Klar, fährst Du in eine Audi/VW Werkstatt, lernst Du Leute mit defekten Autos eben dieser Marken kennen. Über den Tellerrand hinaus betrachtet ist das Problem aber die zunehmende Elektronik am Auto. Bei meinem 5er BMW geht da ständig etwas defekt. Immer nur Kleinigkeiten, aber nervig. Wie schön wa da mein erstes Auto, eine ENTE mit 23 PS. Elektronik? Nein, Mechanik...

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  2. Ich war schon sehr lange in keiner VW-Werkstatt mehr. Wegen des indiskutablen Service der VW-Dependance in Heidelberg. Ich steuere immer Bosch Auto-Werkstätten an, die alle Marken bedienen. Die VW und Audi-Geschichten haben sich eher aus dem Bekannten-Kreis so ergeben. Natürlich gibt es von anderen Marken gewiss Ähnliches zu Berichten. Bin für jeden Hinweis dankbar! Aber ich stimme Dir zu: die überbordende Elektronik in den Autos ist ein Problem. Die macht Wartungen/Reparaturen intransparent und teuer und das System Auto extrem fehleranfällig, weil zu komplex.

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  3. fahr rad, alter, kannte wenigstens selbst reparieren.

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  4. @Tsetse Danke für diesen qualifizierten Beitrag.

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