Mittwoch, 18. November 2009

Vertriebskanal Grundschule

gaensefuessschen Die Grundschule wird von einigen findigen Firmen gerne als Vertriebskanal genutzt. Unser Sohn geht mittlerweile in die zweite Klasse und seither haben wir bereits so einige Verkaufsaktionen miterleben dürfen. Gerade Verlage gehen dabei durchaus geschickt vor und meistens ist es Schülern, Eltern und vermutlich auch Lehrern nicht unbedingt bewusst, dass hinter freundlichen Angeboten oft wirtschaftliche Interessen stecken. Einige Beispiele aus eigener Erfahrung:

"Gänsefüßchen"

Viermal pro Jahr erscheint ein Verkaufs-Heftchen namens "Gänsefüßchen". Darin werden "Bücher für Mädchen und Jungen zwischen 5 und 10 Jahren" offeriert, und zwar besonders "günstige" Bücher. Der Verlag an der Este bietet in den Prospekten Restauflagen und günstige Preisgebundene Bücher zu aktuellen Themen an. In der Winterausgabe z.B. ein Buch zum "Wickie"-Film oder ein Pettersson und Findus Winter-Buch. Die Bestellung wird auf geradezu vorsintflutliche Weise abgewickelt. Hinten auf dem Prospekt ist ein Bestellformular, auf dem man die gewünschten Bücher ankreuzt. Das Geld für die bestellten Bücher, soll man dann "in einen Umschlag stecken" (!) und "der Organisatorin/dem Organisator des Gänsefüßchens in der Schule zukommen lassen."

Warum machen Grundschullehrerinnen und -lehrer das gerne: Weil es für zehn bestellte Bücher ein Buch gratis für die Schule gibt. Und der Verlag spendet auch noch treuherzig 25 Cent pro Buch an die armen Kinder in Afrika und sagt, dass die Spende vom Verlag nochmal um 25 Cent aufgestockt wird. Das ist alles gut und schön und heile Welt, was mich aber ein bisschen stört, ist dieser Weg über die Grundschule. Es entsteht automatisch ein unterschwelliger Gruppenzwang, Bücher aus diesem Prospekt zu bestellen. Die Lehrerin oder der Lehrer teilen die Dinger aus - damit hat das für die Kinder quasi offiziellen Charakter. Und wenn dann andere Kinder ihre Bestellzettel zurückbringen, will der eigene Junior da nicht zurückstehen.

Der Duden-Verlag

Der Duden-Verlag aus Mannheim hat über die werte Lehrerschaft der Grundschule in der ersten Klasse Prospekte für Schüler-Duden und Lexika verteilen lassen. Wenn man die bestellt hat, bekam man ein irgendsoein Lexikon dazu geschenkt. Ich habe das Ding gleich im Papiermüll entsorgt. Wir haben genug Lexika daheim und ich sehe nicht ein, einen billigen Marketing- und Adressfänger-Trick zu unterstützen. Die Sache war schon vergessen, als unser Sohn Tage später einen Riesenaufstand machte, weil wir noch "diesen Zettel" abgeben müssen! "Dieser Zettel"! Es gab Gezeter und Geheule, weil mir erst nach einem Anruf bei anderen Eltern aufging, was er mit dem "Zettel" meinte: den vermaledeiten Bestellzettel für den bekloppten Duden. Kinder haben einfach noch kein Gespür dafür, was Werbung ist und was wichtig. Und die bekommen weiß Gott auch genug offizielle Zettel  von der Schule mit. Die Unbedarftheit von Kindern wird von einigen Firmen gnadenlos ausgenutzt.

Die "Flohkiste"

Das ist eine Zeitschrift, die vierzehntäglich für die 1. und 2. Klasse erscheint und zum Lesen animieren soll. Auch der Verlag der "Flohkiste" wendet sich gerne an Grundschullehrer und offeriert "ganz tolle" Lese-Übungshefte. Diese gibt es sogar gratis, wenn man pro Klasse drei Probe-Abos abschließt, die auch kostenpflichtig sind, im Regelfall aber von allen Eltern der Klasse gemeinsam gezahlt werden. Ein Jahresabo kostet 22,40 Euro. Ja, das mag alles seine Berechtigung haben und die Übungshefte sind bestimmt toll und das Geld der öffentlichen Hand ist knapp usw. Aber erneut ist da ein Staunen, wie leichtfertig man sich in der Schule den Marketing- und Vertriebsinteressen eines Verlages unterwirft.

Schon einmal habe ich hier über den Marketing-Trick für Elmex Kinder-Zahnpasta in Kindergärten geschrieben. Diese Marketing- und Vertriebsmasche funktioniert übrigens nicht nur bei den Kindern ganz prima. Auch viele Eltern nehmen alles, was in Grundschule und Kindergarten präsentiert wird, scheinbar ohne zu nachzufragen in die eigene Lebensanschauung auf. Ich habe mich mal über die Elmex-Aktion im Kreis erwachsener Menschen ausgelassen. Die Anwesenden waren felsenfest davon überzeugt, dass Elmex die BESTE Zahnpasta überhaupt ist. Basta, Zahnpasta. Nun mag diese Zahncreme ja nicht schlecht sein, bestimmt ist die sogar gut. Aber andere Zahncreme ist eben auch gut und deren Hersteller verteilt keine Pröbchen im Kindergarten. Und Jugendbücher, die ich im Buchladen  oder bei Amazon kaufe sind auch nicht schlechter als die von "Gänsefüßchen".

81 Kommentare:

  1. Dem kann ich als angehender Grundschullehrer nur zustimmen!

    Letztens habe ich bei einem Nachhilfekind so eine Sparkassen-Benachrichtigung gesehen - an die Eltern addressiert: "Bitte vergessen Sie nicht, Ihrem Kind die Spardose mitzugeben!" - Einzahlungsaktion zum Weltspartag - in der Schule. Vielleicht ein netter Gedanke, die Kinder zum Sparen zu animieren - aber an der Schule? (Gruppenzwang, Höhe des gesparten Geldes wird verglichen, Sparkasse holt sich klammheimlich neue Kunden und jede Menge Geld ins Haus,...)

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  2. Ich benutze Elmex und fühle mich jetzt schlecht :-(

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  3. Stimmt! Die hatte ich ganz vergessen. Sowohl Volksbanken als auch Sparkassen penetrieren natürlich auch schon Kindergarten mit diesen 5-Euro-Geschenken und irgendwelchen billigen Mappen zur Einschulung. Damit die künftige Kundschaft geeicht wird. Meiner Meinung nach gehört der ganze Kommerzkrempel raus aus Kigas und Schulen.

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  4. Ist doch keine schlechte Zahnpasta. Die haben halt nur diesen abgefeimten Marketing-Trick drauf. Möchte mal wissen, wie die das hinbekommen, dass die vom Amt für Zahngesundheit oder wie die stelle heißt, da mitspielt. Das in unserem Fall nämlich eine Mitarbeiterin der Kreisverwaltung, die die Elmex-Werbegeschenke in den Kindergarten schleppte. Das macht die Sache nicht besser.

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  5. Als mein Sohn vor 14 Jahren eingeschult wurde, bekamen wir vom Lehrer eine lange (!) Liste mit zig Dingen, die wir unbedingt anschaffen sollten; 95% davon hat mein Sohn dann nie gebraucht: alle möglichen Arten von Blei-, Tinten-, Farb-Stiften, Eddings, etc. Und es wurde in der Klasse auch nie danach gefragt.
    Einiges benutze ich seit dem immer noch privat, ich erkenn's an den 14 Jahre alten haltbaren Markierungen "Max", die wir damals mühsam auf alles raufschreiben mussten, wie's diese offizielle Schul-Liste befahl. Ich vermute, diese Liste gibt's immer noch, jedes Jahr für die neuen Schüler...

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  6. Oh ja, die gibt's. Jedes Schuljahr eine neue.

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  7. Ich hab auch mal in der Grundschule den "Tierfreund" abonniert. Da wurde man von der Lehrerin im Stuhlkreis gefragt und ich hatte zwar mit meinen Eltern nicht gesprochen (die sowieso "nein" gesagt hätten wegen eines dünnen Heftchens, das ich sowieso nie lesen würde) aber da mein bester Freund auch ein Abo abgeschlossen hat, hab ichs natürlich auch gemacht:-) Gab ordentlich Stress mit den Eltern, nicht wegen dem Geld, sondern weil ich einfach Abos abschließe. Mit 7 oder 8 Jahren:-)
    Und dann gabs diese Aktion mit den Tierpostkarten (ich weiß nicht mehr von welcher Organisation) - da musste man Geld mitbringen und dann durfte man sich vorne am Pult der Lehrerin soviele Karten raussuchen, wie man Geld dabei hatte. Schön hattens die, die kein Geld von ihren Eltern bekommen hatten und dann, während die anderen sich Delfine, Affen und Pferde (für die Mädchen:-)) raussuchten, an ihrem Platz hocken bleiben durften.

    Und das alles ist schon fast 20 Jahre her...:-)

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  8. Die Tierpostkarten gibt es auch heute noch und es läuft exakt so, wie von Ihnen beschrieben.

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  9. Was man zu den Zahncreme-Vertretern wissen sollte: Der jugenzahnärztliche Dienst des Gesundheitsamtes ist (zumindest in Hessen) keine Pflichtstelle, die der Staat vorhalten muss.
    Bei uns z.B. wird diese Vollzeitstelle halb vom Kreis (Landratsamt) und halb von der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Hessen (KZV) getragen. Bei einer Stelle, die von privatwirtschaftlichen Zuschüssen abhängig ist, verwundert es nicht, wenn die Ausrüstung und Mitbringsel des Zahnarztes gesponsert werden.

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  10. Hi,

    das geht ja schon viel früher los ;-)
    Ich bin am 31.10. Vater geworden und wir haben so ein Zeug von den Banken schon von der Wochenstation mitbekommen.

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  11. Ganz genau, danke für den Artikel. Die Übungen der "Flohkiste" sollen in der Klasse meiner Tochter sogar zur Lehrstandserhebung benutzt werden. Glücklicherweise war die versammelte Elternschaft kritisch genug, das ganze Konzept in der Luft zu zerreissen. Aber ich habe mich schon gewundert, warum das die Lehrerschaft nicht direkt dem Altpapier zuführt.

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  12. Guten Tag,

    damit diese Werbung und dieser Spam aufhört, lassen sie ihre Kinder am Anfang eines jeden Schulhalbjahres an jeden Ihrer Lehrer einen Zettel verteilen, in dem sich ihre Kinder unaufgeforderte Werbung seitens des Lehrkörpers und/oder der Schule verbieten.

    Keine Ahnung ob das wirklich rechtsverbindlich ist, aber es wird sicherlich ein Zeichen setzen.

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  13. Die Flohkiste habe ich früher auch gelesen. Erst die Grundschulausgaben und dann in den folgenden Jahren die Jugendausgaben. Es fing tatsächlich alles mit einem Abo an, dem sich damals die gesamte Elternschaft meiner Klasse anschloss. Und diejenigen die es nach drei Monaten wieder gekündigt hatten, die wurden nicht verstanden. Das sei doch ein Bildungsmittel für die Kinder außerhalb der Schule.

    Das ist schon eine besonders interessante Marketingstrategie. Da werden schon die Schulanfänger zum Vertreter des Gruppenzwangs. Als käme das nicht noch früh genug in der Schule auf.

    Naja und dieser ewige Hype um die Elmex-Zahnpasta für Kinder. Der Erni, der die Tube schmückte, war nett. Wenigstens haben sie die Comicfigur angepasst. Zu der Sesamstraße haben die meisten Kleinen heute gar keinen wirklichen Bezug mehr. Aber es gibt auch andere gute Zahnpasten, die weniger gepushed werden und dennoch mindestens genauso gut sind.

    Und der Pelikan Tuschkasten war auch so ein absolutes Muss der Lehrerschaft. Die Kinder, die einen Tuschkasten einer anderen Firma hatten, wurden komisch beäugt oder es kamen Gerüchte auf, dass diese Familien sich diesen nicht leisten zu können.

    Die Kiddies werden eben schon frühstmöglich dazu erzogen, sich nach Werbung und Massenkonsum zu richten und im Fluss mitzuschwimmen. Und wer es nicht tut, wird schon im Kindergarten ausgegrenzt.

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  14. Auch beliebt und begehrt: Der Lamy Lernfüller. Der wurde zumindest auf dem Elternabend von der Lehrerschaft herumgereicht.

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  15. Ich benutze heute noch den Zahnputzbecher von der "Bayerischen Landesarbeitsgemeinschaft Zahngesundheit", welcher uns gleich dazu spendiert wurden. Beim Schulsparen habe ich mich allerdings nie beteiligt (auf Weisung meiner Eltern) und war auch nie wirklich traurig, diese absurd hässlichen Spardosen und anderen Werbeträgermüll nicht zu bekommen. Heute jedoch, mehr als 20 Jahre später, kann ich sagen, dass ich seit der Grundschule nie mehr aronal oder elmex benutzt habe und erst vor ca. 5 Jahren ein Konto bei der Sparkasse eröffnet habe, aus gänzlich anderen Gründen.

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  16. ...Und dann war da damals bei uns der im Bio-Unterricht "empfohlene" Naturführer - von dessen Autoren einer 'zufällig' an unserer Schule unterrichtete...
    War nicht unbedingt übel - aber heute benutze ich einen anderen. Und würde heute als Mutter den Lehrern vermutlich was erzählen, derart Einfluss zu nehmen.
    Oder auch nicht. Mein Kind müsste es ja ggf. ausbaden.

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  17. Dieses Vorgehen habe ich in meiner Hochschulausbildung täglich gesehen. Die Vorlesungen wurden meist am Lehrbuch des dozierenden Professors ausgerichtet. Von einer BuchEMPFEHLUNG kann in diesem Kontext kaum noch die Rede sein. Die gewährten Rabatte (Hörerschein?) fielen im Laufe der Zeit auch weg.

    Insofern sehe ich die Nutzung sämtlicher öffentlicher Einrichgungen wie Schulen für Marketing- und Werbezwecke sehr kritisch. Ich habe keine Lust auf einen "Pepsi-Campus"!

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  18. Ja, der Lamy-Lernfüller. Den gab es schon vor 20 Jahren, als ich eingeschult wurde. Bis heute hat sich in meinem Hirn eingebrannt, dass zarte Kinderhände Schaden nehmen könnten, wenn sie nicht einen derart hochwertigen Füller benutzen. Schließlich haben meine Lehrerin und (von ihr wohl nicht ganz unbeeinflusst) meine Mutter mir das immer wieder eingebläut.

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  19. Diese Strategie geht aber auch in den Sekundarstufen weiter. Für den Englischunterricht musste jeder Schüler sich ein neues Qxford Wörterbuch kaufen. Sie war nicht begeistert, dass ich mich nicht an Ihrer Sammelbestellung beteiligt habe. Ich durfte erst nachdem meine Eltern darauf bestanden haben, die zwei Jahre alte Ausgabe meines Bruders benutzen, mit dem Hinweis der Lehrerin, dass mir das durchaus zum Nachteil in den kommenden Prüfungen werden könnte.

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  20. Die Postkarten, die ich anno Tobak am Lehrerpult von meinem Taschengeld gekauft habe, waren vom Deutschen Jugendherbergswerk (DJH).

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  21. Der "Pelikan" ist aber auch um Klassen besser als das Gelumpe, was man beim Wooli oder Aldi für zweineunundneunzig kaufen kann. Ich habe den vor Kurzem ausprobiert. Da kratzt man ewig in den Näpfchen herum und bekommt doch nur eine wässrige Suppe in den Pinsel.

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  22. Noch viel schlimmer empfinde ich es als Mutter, wenn man die Kinder für Spendensammelaktionen missbraucht. Da wurden in der 4 Klasse Spendendosen verteilt und die Kinder bekamen den Auftrag für einen Verein zu sammeln, der sich für Vögel stark macht. Klar, so ein Verein bekommt ja auch nur Geld wenn süße Kinder sammeln gehen!

    Ich habe mich geweigert meinen Sohn ziehen zu lassen. Zwei Kinder mit 9 Jahren die alleine anfremden Haustüren klingeln... da schüttelt es mich. Was da passieren kann interessiert in der Schule keinen.

    Allerdings hatte der Bub am nächsten Tag natürlich in der Schule schlechte Karten.. da wurde von jedem Kind das Geld gezählt und laut vorgelesen.. und die, die am meisten gesammelt hatten, besonders gelobt.

    Und da soll man als Mutter ruhig bleiben....

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  23. Achtung, nicht gleich übergeben:
    http://www.yk-deutschland.de/
    Viel Spaß beim Stöbern ;)

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  24. Es stimmt zwar, dass beispielsweise mit dem Gänsefüßchenheft Anbieter mit wirtschaftlichen Interessen in den schulischen Bereich geholt werden, aber dennoch, kann ich diese Aktion gänzlich unterstützen und befürworten, denn: 1. Bücher werden zu günstigeren Preisen als in der Buchhandlung angeboten und dort würden die Eltern auch Geld für ihre KInder ausgeben, 2. es wird durch diese schulische Aktion zum Lesen eine breite Masse erreicht, auch Kinder aus nichtlesenden Familien erhalten Anreize und die Eltern Ideen, das Lesen zu einer innerfamiliären Angelegenheit zu machen.
    Grundsätzlich finde ich nichts dagegen einzuwenden, wenn wir als Schulen bzw. als Lehrer durch solche Aktionen unterstützt werden. Immerhin findet hier ja keine extreme Markenbindung und -prägung statt.
    Schließlich gibt es tolle Aktionen mit wichtigen Lerninhalten, von denen die Kinder mehr profitieren, als dass sie Schaden durch die Infiltration durch Werbung nehmen.

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  25. Gleiches mit gleichem. :P
    Wir haben nach dem Abi jedes Buch, Unterrichtsmaterial, Werkzeug, Sportgerät, etc. das ich brauchen und das nicht festgeschraubt war mitgenommen/nicht zurückgegeben. Jetzt bin ich immer noch glücklicher Besitzer eines Stowassers. :D Das ist die Rache für den minderwertigen Diercke Atlas den wir kaufen musste oder die Latein(lehr)bücher wo ich 3 Teile hab, aber der neue Lehrer die letzten beide doof fand und Kopien benutzt hat oder meine MASSEN an Stabilos aus Gymizeiten.
    Das sind nicht nur die Firmen, das ist der Hang zum "erstmal kaufen lassen, was'se ham ham'se" der Lehrer und Direktoren.
    Grüße

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  26. Nicht zu vergessen der legendäre Texas Instruments "Schultaschenrechner" den der Lehrer gerne bestellt, dafür gabs früher eine Datenbank und blöde Sprüche für jeden der der Herde nicht gefolgt ist.

    Aus Rache habe ich dann beim Projektorholen immer Leherausgaben der gängigen Bücher geklaut, das macht Hausaufgaben überflüssig.

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  27. Leider ist es so, ich kann es als Vater eines Zweiklässlers nur bestätigen. Sehr gut beobachtet

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  28. Jetzt wo ich das hier lese, fällt es mir wieder ein: In der Unterstufe mussten wir Sportkleidung in den Schulfarben kaufen, also es wurde per Zettel an die Eltern "empfohlen". Rotes Adidas T-Shirt zu kaufen im Ort bei Geschäft xy und weiße Sportshorts. Meine Eltern haben das auch gemacht, obwohl das Geld knapp war. Natürlich war es keine Pflicht genau diese Sportkleidung in genau diesen Farben zu tragen, wie sich später herausstellte, weil doch recht viele Eltern ihre Kinder mit anderer Sportkleidung zum Unterricht schickten. Ich war dann einer der wenigen mit dieser Adidas-Ausstattung und wurde sogar gehänselt. Gott sei dank bin ich da schnell rausgewachsen und konnte meine Eltern überzeugen mir "normale" und auch günstige Sportkleidung zu kaufen. Ach ja und dieses rote T-Shirt musste man natürlich einzeln waschen, weil es tierisch abfärbte.

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  29. Die wichtigste und meiner Meinung nach gefährlichste Form der Werbung wurde hier noch nicht erwähnt. Wie auch, Eltern Lehrer und Schüler kriegen davon ja auch nicht mit.
    Wenn Politiker über Lehrpläne und neue Schulbücher oder für Unis neue Studiengänge debatieren lassen sie sich dabei von der "unabhängigen" Bertelsmannstiftung beraten. Eine Stiftung die nach einem Verlag benannt ist und und vom Verlag finanziert wird kann doch von normal denekn Menschen kaum als Unabhängig bezeichnet werden. Doch solche finden sich in der Politik scheinbar nicht.

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  30. Schlimmer als den "Vertriebskanal Schule" finde ich allerdings den "Meinungskanal Schule", sprich Lehrangebote von Firmen. Da wird dann schnell komplettes Unterrichtsmaterial und didaktische Unterstützung für die Lehrer vom Energiekonzern zum Thema Atomenergie geliefert und ähnliches...

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  31. Jeder, der mal in der siebten Klasse Mathematik unterrichtet hat, weiss was für ein Heidenspaß es sein kann wenn 30 Kinder auf einmal fragen, was sie denn jetzt genau wo einzutippen haben. Noch mehr Freude macht dies, wenn die Antwort für jedes Kind ein klein bisschen anders aussieht.

    Bei aller Zustimmung die ich für den Hauptartikel und den diversen Antworten habe, aber beim Erstrechner macht es wirklich Sinn, wenn jeder das gleiche Gerät in den Händen hält.

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  32. Beispiele:

    http://www.vattenfall.de/www/vf/vf_de/225583xberx/226817engag/227777schul/378535angeb/378770lehr-/index.jsp

    http://www.vattenfall.de/www/vf/vf_de/225583xberx/226817engag/227777schul/378535angeb/index.jsp

    oder auch

    http://www.rwe.com/web/cms/de/211652/schulforum/erwachsene/lernen-leicht-gemacht/unterrichtsmaterial/

    http://www.rwe-schulforum.de/index.php/lehrer-unterrichtsmaterial.html

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  33. Ui, da habt ihr's der bösen, bösen Schule aber gezeigt, Alter!
    ...
    Werbeaktionen hin oder her, darauf mit dem Klauen von Lehrerausgaben / Unterrichtsmaterialien / etc. zu reagieren, ist einfach nur arm. Und sich dann auch noch (Jahre später?) als "supercool" zu fühlen und hier damit zu protzen... erbärmlich.

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  34. Ist wirklich alles nicht unproblematisch.

    Aber mal als Denkanstoß:
    Die Ausstattung der Schulen ist dermaßen bescheiden geworden...
    Und das bei ständig steigenden Erwartungen an die (Grund-)schule.
    Wundert es da, dass Schulen gerne jede Form von Unterstützung mitnehmen, die sie kriegen können?

    Auch hier hilt:
    Unabhängig bleibt nur, wer wirtschaftlich unabhängig gmeacht wird.

    Tatsächlich ist die Situation oft genug folgende:
    Um den Unterricht annährend so zu gestalten, wie er von allen Seiten gewünscht wird, geben z.B. GS-Lehrer nicht zu knapp Geld aus der eigenen Tasche aus. Wer's nicht glaubt kann ja mal vorsichtig rundfragen (oder an dieser Stelle hämisch polemisieren).

    Aber das Problem ist: Ich bin überzeugt, dass jeder über kurz oder lang die Lust zum privaten Drauflegen verliert. Was kommt dann?
    Jedenfalls ist es naheliegend, wenn Schulen und Lehrer Unterstützung die Ihnen das Land verweigert gerne von dritter Seite annehmen.
    Und das ist politisch sogar noch gewollt!
    Oder wie erklären wir uns diese Schulpatenscahften zwischen Großunternehmen und vorzugsweise Gymnasien?

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  35. In die Kategorie "Vertriebskanal Grundschule" passen auch die vollkommen überteuerten Klassenfotosets. Offenbar sind die Zeiten, wo die Lehrerin aus der Paralleklasse für das Jahresgruppenfoto mal eben auf den Auslöser drückte, endgültig vorbei. In unserer Schule kommt ein professioneller / kommerzieller Fotograf, zwei Wochen später bekommen wir die Abzüge zur Ansicht, die wir aber nur als ganzes Set kaufen können. Neben dem Klassenfoto - das einzige Motiv, an wir dem interessiert wären - auch noch kitschige und gestellt wirkende Einzelaufnahmen unserer Kinder. Die können wir selbst viel besser fotografieren.

    Ach ja, und das Set kostet 20 Euro. Nachbestellungen sind dann auch einzeln möglich - zu je 3 Euro, "weil wir aus Erfahrung wissen, dass ein einziges Set niemals für die ganze Verwandtschaft reicht". Selbstredend geht bei uns das jedes Jahr das ganze Set komplett zurück an die Schule.

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  36. Oh ja, der Lamy Lernfüller! Mein großer Sohn hat ihn aufgeschrieben bekommen, mein Mittlerer kam neulich damit an!

    Gänsefüsschen ist uns bekannt und die Duden Abzocker selbstverständlich auch noch.

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  37. wir verkaufen unsere kinder nach indien. vom erlös gründen wir die schutzgemeinschaft "plasmabreitbildfernseher". Danach retten wir uns vor der klimakatastrophe. nutzen wir das potential vertriebskanal grundschule!!! aufruf an alle: mehr werbung und provision.

    unterm strich zähl ich

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  38. Ich erinnere mich noch an den Beginn meiner Berufsschulkarriere, als empfohlen wurde, ein bestimmtes Fachkundebuch zu kaufen. Besonders auch im Hinblick auf die Prüfung und um Gelerntes zu vertiefen, allerdings sollte der Unterricht damit nicht stattfinden. Und so entschied ich mich, als mündiger Abiturient, darauf zu verzichten. Das Geld hatte ich zwar, aber dank einiger Vorkenntnisse empfand ich es als unnötig. Das erste Halbjahr lang ging auch alles gut, das Buch wurde nicht gebraucht.
    Dann bekamen wir einen neuen Lehrer, der überrascht war, dass wir alle ( außer mir ) dieses Buch hatten. Schien also doch nicht so das nonplus Ultra zu sein,w enn einer aus demselben fachbereich noch nichts davon gehört hatte. Aber wenn es schonmal da ist, sollten wir es auch nutzen und es gab gleich erste Aufgaben, die anhand des Buches zu lösen waren. Ich rang mich doch dazu durch, es für teures Geld zu kaufen, denn wenn man tatsächlich im Unterricht mit arbeiten muss, ist es immer besser, sein eigenes zu haben.
    Doch schon beim nächsten Mal hatte der Lehrer das Buch völlig aus seinem Gedächtnis gestrichen und wir haben es nie wieder angerührt. Wiedermal umsonst gekauft.
    Zu meiner Schulzeit gab es ja imemr noch Bestellzettel, welche Bücher selbst besorgt werden müssten, aber unbedingt nötig seien... diejenigen, in die wir nie einen Blick geworfen haben, stappeln sich heute noch einwandfrei im Keller. Und "seltsamerweise" alle vom selben Verlag.

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  39. Abseits von "pädagogischen" Dingen - Nicht ohne Grund hat die Telekom vor ein paar Jahren mal eben Breitbandinternet und Internetcafés für Schulen spendiert. Da sitzen die Kunden von morgen.

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  40. Das erinnert mich an meine Grundschulzeit (1979-83) im ländlich geprägten Ostfriesland:

    Zum Weltspartag kam der Mitarbeiter der Sparkasse in die Schule. Wir Schüler wurden zuvor instruiert, doch unsere Spardosen und Sparbücher mitzubringen, um gleich de Einzahlung darauf zu registrieren. Damals wurden die Eintragungen noch per Hand gemacht.

    In den Schulpausen verkaufte der Hausmeister Milch, die daraus abgeleitete Schnitte von Ferrero, Milch-Kakao-Getränke und noch weitere Drinks.

    Ich erinnere mich ferner, dass einmal im Jahr ein Fotograf für die Anfertigung von Klassenfotos kam. Die waren kostenlos. Gleichzeitig wurden (während der Unterrichtszeit!) von jedem Schüler individuelle Fotos gemacht, die dann zusätzlich käuflich zu erwerben waren. Meine Mutter wehrte sich jedes Jahr mit Händen und Füßen gegen die Ausgabe für die Bilder, es gibt sie aber für jedes Jahr heute noch.

    Es scheint keine neue Erscheinung zu sein.

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  41. Bei mir (22) ist die Grundschulzeit ja noch nicht allzu lange her und auch ich kann mich an solche Aktionen erinnern. Ich bin allerdings der Meinung, dass der Artikel hier klar in die falsche Richtung schießt. Verantwortlich, solche subtilen Werbeaktionen zu unterbinden, sind ganz klar die Schulen. Die Fassungslosigkeit angesichts altbekannter und vergleichsweise harmloser unternehmerischer Werbe- und Verkaufspraktiken halte ich zudem für übertrieben. Wenn man sieht, wie aufdringlich heutzutage Werbung im Generellen ist und mit was Kinder überall geködert werden, ist eine einfache Blattwerbung für Arbeits- bzw. Lesematerial sicher eher harmlos. Schlimm ist lediglich der entstehende Gruppenzwang und das Gefühl, es handle sich um eine öffentliche Bestellung. Das lässt aber erst die Schule durch ihr Nichteingreifen zu.

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  42. Das Gänsefüßchen nutzen wir auch heute noch ab und an,eine günstige Möglichkeit Bücher für Kinder zu bestellen,wenn auch nicht die Einzige.
    Ob man sich und seine Kinder unter *Gruppenzwang* stellen lässt,sollte jeder für sich selbst entscheiden.
    Natürlich ist mir schon klar das nicht jeder das Bewußtsein dafür hat welche Masche da abläuft.
    Wenn es darum geht Kinder zum Lesen zu animieren bin ich allerdings wesentlich toleranter als bei anderen Dingen.
    Meine Kleine geht auf eine Musikorientierte Grundschule, die ab dem zweiten Jahr Blockflötenunterricht als Einstieg zum Instrumentenlernen anbietet.
    Man hat die Möglichkeit eine Flöte zu leihen (4 € ) oder zu kaufem (20 €).
    Das wurde mit dem Kind besprochen und gemeinsam entschieden, das eine Leihflöte ja reiche, da Sie ja noch nicht weiß wie lange Ihr Interesse fürs Instrumentale denn reichen werde.
    Natürlich haben Alle anderen Eltern ihren Kindern eine Flöte gekauft,selbstverständlich führte dies zu mehrfachen Diskussionen nach dem Motto die Anderen haben ja auch.....
    Sogar die Großeltern schalteten sich ein und boten an , die Kosten für die Flöte zu übernehmen.
    Die Kleine hat noch immer eine Leihflöte, nächstes Jahr darf Sie dann entscheiden ob sie auf ein anderes Instrument umsteigen möchte oder eben nicht und wenn Sie bis dahin nicht gelernt hat das man Entscheidungen nicht einfach umstößt nur weil Alle Anderen sich anders entschieden haben , fange ich halt von vorn an mit dem Erklären.
    Ich freu mich schon drauf ^^.

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  43. Tolle Idee. Der Lehrer fängt an bunte Zettelchen auszuteilen und übergeht ein bestimmtes Kind. Das kann dann ja auch nicht die Zettel wieder abgeben. Das will ich sehen, wie sie ihrem Sprössling das erklären.

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  44. Gerade aktuell der Spendenzwang. Über den Reli-unterricht werden jetzt erst mal "Care" Pakete plus die 2€ "Versandkostenanteil" eingesammelt und jeder muss da natürlich dabei sein. Habe heute 10 € im Schlecker gelassen für Süßkram und Hygienespendenartikel. ...

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  45. Hmmm. Aber dieser Lernfüller geht ja nicht kaputt. Ich glaube ich müsste hier noch irgendwo einen rumliegen haben. Vielleicht sollte man den mal der Schule spenden. Weil der doch so toll ist. Mir doch egal ob die Firma daran was verdient, diese Werbung zu machen.

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  46. Ich erinnere mich nur an eine Sammelaktion. Gut, ich wohnte damals auf dem Land, und wir haben auch kein Geld gesammelt sondern altbatterien. Und die wurden auch nicht gezählt.. wobei ich glaube der Lehrerin da nen Strich durch die Rechnung gemacht zu haben, weil wir irgendwie zusammen geschmissen haben, so dass niemand mehr wirklich wusste wieviel es war.

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  47. Ich hatte schon immer einen anderen Taschenrechner als die anderen. Der konnte mehr und war billiger, und ich musste nie nachfragen was ich denn nun drücken muss, da ich das Gerät kannte. Aber auch hier kann man sagen, wer einen zu Hause braucht kann ja nen billigen kaufen und einfach mal nen Satz spenden.

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  48. [...] Vertriebskanal Grundschule « Das so genannte Leben Moral vs. Marketing vs. Gewinn: Wie Firmen öffentliche Schulen als Verkaufsplattform nutzen. (tags: Wirtschaft Schule Marketing Werbung) [...]

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  49. Oder diese unsinnigen Versicherungen. Ich habe nie eine Zusatzversicherung für 1 Mark fuffzich abgeschlossen. Da war ich aber auch der Einzige. Selbst in der Oberstufe haben das noch viele abgeschlossen.

    Kam nicht vor ein paar Jahren raus, daß dieses Abschlussverfahren per Klassenliste und Geldeinsammeln illegal ist? Das mußte dann glaube ich auf individuelle Verträge umgestellt werden. In einer Hauruck-Aktion. ;-)

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  50. [...] mich der Artikel von Stefan Winterbauer, in dem er kritisch beleuchtet, wie Unternehmen schon in Grundschulklassen ihre Werbebotschaften platzieren. Die 5-Mark-Sparbücher scheinen noch immer ein beliebtes Werbemittel zu sein - es [...]

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  51. Danke.
    Ich studiere auf Lehramt und war mir nie darüber bewusst, wiesehr ich in der Schule manipuliert wurde. Ich werde sehen, dass ich es anders machen kann. Es gibt immer einen anderen Weg die Kinder ans Lesen zu bringen (oft sind Büchereikarten für Kinder kostenlos). Aber ich kann durchaus auch den Einwand verstehen, dass es vielen Lehrern irgendwann "zu blöd" ist, ihr eigenes Geld in den Unterricht zu stecken. Ein Gesellschaftliches Problem. Nichts desto trotz sollte man mit den Eltern über die Vor und Nachteile dieser Aktionen reden. Hier haben viele Eltern geschrieben. Wieviele von ihnen währen dazu bereit und in der Lage regelmäßig mit der Lehrerschaft über diese Aktionen zu diskutieren?

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  52. Wobei ich hier schon eine Unterscheidung zwischen Ihrem Beispiel und dem Original-Artikel machen würde. Zum einen sind an der Uni erwachsene Menschen, die im Allgemeinen kritischer mit Werbung umgehen (können) als Kinder. Zum anderen halte ich es fast für selbstverständlich, dass ein Professor seine Vorlesung an seinem Buch ausrichtet - täte er es nicht, wäre das doch ein Armutszeugnis für sein Buch. Verkaufsförderung ist das wohl nur nachrangig. Im Allgemeinen sind diese Bücher auch nicht zwingend notwendig für die Bearbeitung der Übungsblätter. Und für gewöhnlich stehen in der Bibliothek mehrere Exemplare, die man sich bei Bedarf ausleihen kann.

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  53. Horst Wandersleben20. November 2009 um 00:32

    Diese postkarten vom Deutschen Jugendherbergswerk und den "Tierfreund" habe ich (jahrgang 1950) auch noch gut in erinnerung. Und die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger war auch einmal im jahr vertreten. Die hatten immer irgendwelche briefmarkenähnliche klebemarken. Meine eltern haben stets brav bezahlt, obwohl sie durchaus auf den groschen achteten.
    Ich bin dann später auch lehrer geworden, habe solche "bettelanfragen" aber nie an die schüler/innen weiter gegeben.

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  54. Horst Wandersleben20. November 2009 um 01:47

    Da habe ich mich doch glatt zu einem kommentar hinreißen lassen, und schon bekomme ich eine email von WordPress.com:
    "You requested to subscribe to 'Vertriebskanal Grundschule' on 'Das so genannte Leben'."
    No, I never requested!

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  55. Igitt, ich würde niemals auf einer Leihflöte blasen. Schon vom hygienischen Aspekt her. (Bakterien, Viren etc.) Außerdem ist der Tenor der Diskussion grundsätzlich widerlich, die Eltern tun so als seien ihre Kinder dem ganzen Marketing schutzlos ausgliefert. Schule ist doch Teil dieser Gesellschaft und keine Insel. Als Lehrer stehe ich grundsätzlich diesen Marketing-Sachen skeptisch gegenüber. Was mich aber stört, sind diese gefälligen Kommentare der Eltern, die sich als "Wächter des Lehrkörpers" outen, selbst aber Schiss haben, dass ihre "Wattebällchen" irgendeinen Nachteil in der Schule haben könnten, wenn sie ihre Zähne nicht mit einem 5g-Pröbchen von Elmex putzen oder Angst haben, dass die Entwicklung ihres Kindes durch billige Bücher gefährdet sein könnte. Witzig ist auch die, die auf Lehramt studiert: Wir könnten ja beim Elternabend mal drüber reden. Am Ende muss doch jeder für sich entscheiden, das mach ich oder das mach ich nicht.

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  56. Hallo Daarin,

    meinem Kinde erkläre ich es garnicht, genauso wie ein Lehrer meinem Kind nicht erklärt warum es Werbung mir mitbringen soll. Mein Kind stellt Entscheidungen von Lehrer in den ersten 3 - 4 Schuljahren nicht in Frage. Sehr viel wichtiger ist die Frage, die mir der Lehrkörper stellen wird. Und seien Sie versichert, der Lehrkörper wird den Zettel meines Kindes hinterfragen, da er verunsichert. Und natürlich ist der Zettel nur eine Nadel im Fleische. Natürlich wird das Thema auf Elternabenden und ähnlichen Anlässen angesprochen. Routine kann nur gebrochen werden, wenn man um sie weis.

    Zu einem späteren Zeitpunkt wird mein Kind schon selbst wissen was nützlich ist und was nicht. Spätestens wenn es mich als Zentrum seines Lebens in Frage stellt, wird es auch Dinge wie Lehrer und Schule in Frage stellen und somit auch Werbung aus dieser Richtung.

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  57. Meines Erachtens ist es Lehrern überhaupt nicht erlaubt Geld von Schülern anzunehmen, aufzubewahren und zu verwalten. Schon eine einfache Klassenfahrt müsste juristisch gesehen über den Schulförderverein abgewickelt werden. Lehrer sind auch in keinster Weise gegen den Verlust von eingesammelten Geld von Schülern versichert.

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  58. Auf mein Kind kommt die Schule erst in ein paar Jahren zu, aber von der Schwiegermutter, die in der Region 3 Kinder durch die Schule gebracht hat, weiß ich, dass hier nicht nur Listen existieren, auf denen dutzende von Artikeln stehen, die die Kinder zum Schuljahresbeginn besitzen sollen, sondern dass sogar die Marken vorgeschrieben sind. Ein Fünferpack Mathehefte vom ALDI sind also undenkbar, es muss schon das Markenheft sein, auch wenn es mehr als das Doppelte kostet. Jetzt erkläre mir mal einer den Unterschied zwischen den beiden Heften. Sie sind doch genormt. Und man hat sie ohnehin einzubinden bzw. in (Marken-)Mappen zu schieben. Auch das Getue um den einen speziellen Füller konnte ich schon zu meiner Schulzeit nicht nachvollziehen. Mittlerweile führt jede Füllermarke spezielle Lernfüller, und selbst die Discounter bieten sowas zum Schuljahresbeginn an. Wer entscheidet denn da, ob dieses oder jenes Produkt das einzig wahre ist? Wenn ich einen Füller kaufe, und feststelle, dass der Schrott ist, dann kaufe ich eben einen anderen. Und zwar unabhängig davon, ob meine Kaufentscheidungen auf Empfehlungen bzw Vorgaben fußten oder nicht.
    Mein Sohn wird wohl oder übel lernen (müssen), dass man nicht immer alles haben kann und muss, was andere haben. Ich glaube, wenn wir dann mal im Sommer in einen Freizeitpark fahren, werde ich ihm sagen: Siehste, das ist nur drin, weil du nicht nur Markenzeug besitzt. Und das wird auch noch die Wahrheit sein. Ich kann nur hoffen, dass er sich im Erwachsenenalter lieber an diesen Ausflug erinnert, als an einen MarkeX-Pullover.

    Übrigens gibt es eine amüsante Anekdote zu den Werbeartikeln, die man zur Geburt geschenkt bekommt: Mal davon abgesehen, dass man in der Babypflege heutzutage wieder zurück kehrt zu klarem Wasser und Waschlappen, gibt es von verschiedenen Firmen so viele Produktproben geschenkt, dass ich bis heute so gut wie nichts davon selbst kaufen mussste - und mein Sohn wird bald ein Jahr alt.

    Achja und ehe ich es vergesse: Ich bezweifle den Nutzen von Lese-Lockmitteln für Familien, in denen nicht gelesen wird. Wie heißt es so schön: Erziehung heißt Vorbild sein. Alles andere ist Dressur.

    Mit freundlichen Grüßen

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  59. Hay, das kenne ich.
    Unser Sohn muss jedes Jahr Stifte und Hefte (5 verschiedene Scheibhefte für Deutsch, von denen er nur zwei je beutzt hat) anschaffen.
    Dei dem nie benutzten Wachsmalstiften musste es auch noch eine besondere Firma sein.
    Und da unser Sohn die Lehrer (was ja nicht schlecht ist) als Autoritätsperson ansieht kann ich ja nicht einfach sagen: Lass die, die spinnen doch...


    Thommy

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  60. DAs erinnert mich an meinen Chemie- Unterricht:
    Laut Schulischer Liste sollten wir ein sauteures Chemie- Buch kaufen.
    Unsere Fachlehrerin kannte diese Liste (und die Pflicht, das Buch zu kaufen) gar nicht...
    Zum Glück kam das raus, bevor wir losgezogen waren, das Buch zu kaufen.
    Sie meinte, das Buch sei zu teuer, lohne sich nicht.

    Thommy

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  61. ... man kann die Musterfotos jedoch vorher einscannen...
    Wer ungefragt zum Fotografieren in die Schule kommt muss das abkönnen ;-)

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  62. [...] Die Grundschule wird von einigen findigen Firmen gerne als Vertriebskanal genutzt. … Gerade Verlage gehen dabei durchaus geschickt vor und meistens ist es Schülern, Eltern und vermutlich auch Lehrern nicht unbedingt bewusst, dass hinter freundlichen Angeboten oft wirtschaftliche Interessen stecken. medienkonsum.wordpress.com [...]

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  63. Man, wenn man die ganzen persönlichen "Konsum"-Erlebnisse hier in den Kommentaren liest, haben die ja ganz schön Schaden hinterlassen ;-)

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  64. Stefan Winterbauer20. November 2009 um 10:06

    Wie meinen Sie das denn?

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  65. @Horst Wandersleben. Sorry, das soll natürlich nicht so sein. Hoffentlich nur ein einmaliger Fehler von Wordpress. War das bei jemand anderem auch so?

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  66. Ja, diesen Bestellzettel für den Duden hat mein Sohn, in der ersten Klasse, auch mitgebracht. Ich habe ihn erklärt, dass es reines Marketing ist, was er auch langfrisitg verstanden hat und trotzdem den Zettel ausgefüllt - da konnte ich ankreuzen, dass die Daten nicht weiterverwendet sollen.
    Im allgemeinen sollte mensch diese Möglichkeit dann auch verwenden.
    Zumindest erkennt mein Sohn Marketingmaßnahmen - letztens fragte er die gute Frau im Supermarkt, die Abonnements verkaufen wollte, ob sie da Marketing macht. Das Gesicht der Frau hätte mensch gut filmen können. Jedenfalls meinte er zu Ihr, das wäre ja nicht schlimm und ob er trotzdem den Stift (ein Kugelschreiber) und die Gummibärchen haben könne, für sich und seine Schwester. Aber eine Zeitung braucht mein Papa nicht, der liest im Internet sagte er.
    Was ich sagen will ist, nicht alles von vornerein verbieten, vielleicht, sondern die Kinder aufklären und warum das so ist - die sind, wenn mensch sich Zeit nimmt, aufgeweckter als wir uns denken können. Sie müssen ja noch ihr ganzes Leben damit umgehen.

    Flohkiste und anderes haben wir nicht bekommen - entwender weil die Resonanz auf das Dudenheftchen nicht so toll war (mein Sohn meinte, nur eine weitere Klassenkameradin hat so ein Heft bekommen) oder die Lehrerin nicht mitmacht.
    Wir haben auch solch eine Liste mit benötigten Material bekommen, aber nicht alles stumpf danach gekauft, sondern durchaus gelichwertige Sachen. Ich habe nicht den Eindruck, dass er Schwierigkeiten bekommen hat. Ich habe mit mein Sohn seine Lehrerin getroffen, und sie begrüßte ihn auf Augenhöhe (sie beugte sich zu ihm herunter) - und ja, wir lassen unseren Sohn auf eine staatlich Schule gehen.

    Und zu den Büchern: Mein Sohn brachte ein Gutschein für ein Leihausweis für ein Jahr für die örtliche Bücherei mit, was ich jetzt der Lehrerin zugute halte, jetzt, nach Ihrem Artikel. Und bringt laufend Büchjer aus der Schulbücherei mit, wobei schon Interessant ist, was er so lesen will (Einerseits WasIstWas und Vogelkunde aus der Region; lies mal vor, bitte!). Un den Befürwortern von Flohkiste kann mensch möglicherweise nahelegen, dass das Geld, was dieser Gesellschaft im Rachen geworfen wird, sinnvoller als Spende in der örtlichen Bücherei aufgehoben ist. Gute Bücher lesen Kinder gerne so oft und mehr, bis sie sie auswendigkönnen, oder lassen sich vorlesen, und soviele braucht mensch nun wirklich nicht, um das Interesse am lesen zu wecken. Auch wenns Spießig klingt: Grimms Märchen, verpackt als Prinzessinenbuch, Astrid Lindgren, Janosch und Ottfried Öttinger sind noch immer die absoluten Favoriten bei unseren Kindern (auch wenn wir Ihnen anderes angeboten haben)

    Und zu dem Vogelverein: Wenn das Intgeresse des/der Lehrers/In nach unterstützung so groß ist, sollte mensch übern Elternabend eher als Projektwoche dieses Interesse nachgehen, also ein kleine Grüninsle mit Hilfe der Vereinsmitglieder im korrekten Zustand wiederherstellen pp.etc., ist langfristig sinnvoller als nur Geld zu sammeln. Ist aber auch in der Rolle der Eltern anstrengender.

    P.S.: Merkwürdiger als "Flohkiste" finde ich diese komischen Bücherverein, der auf der gleichen Basis wie Tupperware und dieser Kerzen- und Kosmetikafirmen arbeitet.

    Solidarisch,
    Martin

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  67. Oh, ja, der berühmte TI-30-Sammeleinkauf. Der hat ja auch nur mehr als das Doppelte gekostet wie das Konkurrenzmodell von Casio (fx-82). Wieviel Provision haben die Lehrer wohl dafür kassiert?

    Einen Kleinen Stowasser und ein Dictioary of Contemporary English haben wir auch beschaffen müssen - die aber sind wirklich regelmäßig bis zum Abi benutzt worden.

    Thorsten

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  68. Herzlich Willkommen in der wunderbaren Welt des Marketings.
    Lego begann seinen Siegeszug damit, dass sie ihre Bausteine in Arztparxen auslegten für die Kleinen (äquivalent zu Elmex im Kindergarten)
    Desgleichen machten Tempo, Nivea etc.
    Jeder Bürger wird (ob er sich für mündig hält oder nicht) in irgendeiner Form beeinflusst.
    Sei es das BIO-Siegel (was es vorrangig dem Einzelhändler erlaubt seine Marge zu erhöhen, aufgrund der Gewissensberuhigung des Käufers)), sei es frühzeitiges Marketing in KiGä, Grund- und weiterführenden Schulen.
    In Zeiten ständiger Zuschussverringerung für öffentliche Schulen, müssen die Lehranstalten jedes Angebot an privater Hilfe annehmen um einigermassen über Wasser zu bleiben. Die angesprochene Bertelsmann-Stiftung hilft da als Pendant des grössten Medienkonzern mit dem dahinter stehenden Fachwissen zu dem es aus öffentlicher Hand keine Altenative gibt, weil sie weggekürzt wurden, bzw. nie enstanden sind. Und soweit es mir bekannt ist, steht kein Buch-Clubwerber am Eingang zur Schule. Also besteht auch dort kein Grund zur Aufregung.
    Gleichzeitig kann jedes Abo angefochten werden, so es in der Grundschule abgeschlossen wurde. Denn die Kleinen sind...? ...richtig...nicht, bzw. nur begrenzt geschäftsfähig und dürfen ohne die Erlaubnis der Eltern keine Abonnements abschliessen. google.de-> HGB Geschäftsfähigkeit
    Der angesprochene Aspekt des Gruppenzwangs sollte bei einer gefestigten kindlichen Persönlichkeit durch Vermittlung der Eltern dann auch nicht ins Gewicht fallen.
    Eben durch die Möglichkeit sich als Lehranstalt in den Status eines Großhändlers versetzen zu können, um bei Großbestellungen einen Nachlaß zu erhalten, der allen Kindern dann zugute kommt, sollte sämtliche Unkenrufe nach dem bischen viralen Marketing im Klassenzimmer ausgleichen können.
    Nichts wird so heiss gegessen, wie es gekocht wird.

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  69. Ich erinnere mich noch an meine Zeit. So lange ist das noch nicht her ;). Das mit Elmex und Duden war wohl tatsächlich schon immer so. An die Zeitschriften erinnere mich nicht.

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  70. Aus eigener Erfahrung: keinen einzigen Cent.

    Die Wahl, welchen Taschenrechner eingeführt wird beruht (zumindest an meiner Schule) darauf, ob er sich in der Handhabung bewährt hat, ob das Preis-Leistungsverhältnis stimmt und ob er zum Schulbuch passt und wie die Erfahrungen mit den Schülern sind.

    Bei uns werden die Taschenrechner auch zentral bestellt, die Teilnahme an dieser Sammelbestellung ist freiwillig, allerdings kostet der Rechner auf dem freien Markt bis zu 15 € mehr, da es sich um einen GTR handelt.

    Weder die Schule noch die einzelnen Lehrer verdienen an dieser Bestellung irgendwas.

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  71. Zwischen Amazon und deinem lokalen Buchladen gibt es schon noch einen kleinen unbedeutenden Unterschied.
    Werbung ist meiner Meinung nach ok, wir müssen sie nur reflektieren und uns ihrer bewusst werden. Kinder lernen von uns Eltern, wenn wir nicht drauf reinfallen, we4rden sie es auch nicht. Und wenn wir halt Elmex benutzen, was passiert dann mit uns? Eigentlich nichts. Bei meinen Kindern gab es auch Elmex und Zuhause Laverna.
    Ich Kindergarten das Ravensburger Dreieck bei allen Spielen, das Logo an den Klebenstiften u.s.w. zu überkleben macht keinen Sinn. Je mehr die Kinder über unsere manipulierte Welt wissen, umso besser:-))

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  72. Danke, hast mich zum Reihern gebracht!^^

    Obwohl das ganze Thema eigentlich nur traurig ist.
    Viele der Schlagworte kenne ich noch aus meiner eigenen Schulzeit.

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  73. Ich bin Hauptschullehrer und dort kommen auch immer wieder Angebote. Das letzte Angebot war von einer Krankenkasse für einen "kostenlosen" Sehtest. Da ich nebenbei als Internetmarketer arbeite kenne ich die Tricks aus eigener Erfahrung.

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  74. genau, amazon .... "think local, act gobal", gell?

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  75. Wer sein Kind nicht an die Flohkiste gewöhnt, wie will der später den Windowsrechner mit MS-Office an sein Kind bringen? Die armen Lehrer kann man doch nicht an OpenOffice oder an andere Betriebssysteme gewöhnen. Immerhin haben sie noch die verbilligte* Studentenversion von 1995 im Einsatz. :)

    *) Verbilligt gegenüber was? :)

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  76. Es ist leider so, daß wir heutzutage von Werbung umgeben sind. Ich habe mir sagen lassen, daß jeder von uns ca. 4000 Werbebotschaften pro Tag erhält. Im freien Fernsehen haben sich wohl auch die meißten an die 10 minütigen Werbeblöcke gewöhnt.

    Im Internet verdienen die echt großen Plattformen , wie Google, Facebook, usw. ihr Geld mit Werbeeinschaltungen.

    Jeder von uns blockt Werbung ab und will sich rein gar nichts mehr verkaufen lassen. Und das lernen nun eben unsere Kleinen schon in der Grundschule.

    Man wird ja sonst von dem Werbedruck erschlagen.

    Was mich an der ganzen Situation total stört, ist, daß Günsefäßchen, Dudan-vorlag, Flohkasterl und Co. seit Jahrenzehnten den selben öden Kram loswerden wollen und es echte Innovationen dadurch viel schwerer haben, überhaupt von den Leuten wahrgenommen zu werden.

    Denn was werden sie nun denken, wenn ich ihnen sage , daß ich ein gutes, innovatives Lernspiel kenne ?

    Gedanke (0): Ah Werbebotschaft Nummer 4001, ... das ignorieren wir mal ...
    Gedanke (1): Dieser freche Kerl, das ist troyanische Marketing, das gehört gelöscht ...
    Gedanke (2): Ah, ein neues Lernspiel, naja, sicher wieder der selbe öde Kram...
    ...
    oder
    ...
    Gedanke(929): Ui, ein Lernspiel für Kinder, das ist sicher was ganz tolles, das muß ich mit sofort anschaun ! -> http:\\www.brainy-games.at

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  77. Hi,

    kennst Du Ivan Illich? Der hat in den 80er Jahren beschrieben, wie Schule das ultimative Konsumententraining ist.

    Aber ist ja auch logisch. Shopping ist Sozialisationsmuss und Skill Nr.1

    Danke für den Beitrag.

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  78. Grundsätzlich halte ich diesen Vertriebskanal auch nicht für ethisch korrekt. Da stimme ich zu und ergänze: Das fängt sogar schon im Kindergarten an.
    Zu den Publikationen wie zB. Flohkiste. Meine Tochter hat sie zwei Jahre gelesen und sich immer darüber gefreut, denn es hat ihr Spaß gemacht. Aber nur, weil ihre Eltern sich GEMEINSAM mit ihr das Heft angeschaut haben, Übungen gemacht haben und Spaß mit ihr und der Flohkiste hatten.
    Ich erkenne in vielen Kommentaren die Haltung, die ich auch aus unserer Schule kenne. Für das Lernen ist die Schule da und die Eltern brauchen sich um nichts zu kümmern. Und gegen diese Haltung, da kann zB. die Flohkiste helfen. Glauben Sie mir, und die Kinder danken es Ihnen.

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  79. Die Krönung in RLP: die Schulbibel wechselte die Umschlagfarbe vom rot nach grün (oder umgekehrt)... Bitte die neue Bibel besorgen. Meine Frage, ob das "neue Buch" anders ausgeht, konnte der Buchhändler auch nicht beantworten.Ich wollte den kleinen aber natürlich nicht mit der veralteten Bibel seiner 2 Jahre älteren Schwester in die Schule schicke.

    In der Grundschule vom "kleinen" wurde auch so ein Abo-Leseheft als Bestandteil des Unterrichts ausgegeben. Bei meiner Verweigerung des Abos war der Kommentar der Lehrerin, er solle es sich doch immer von einem Freund ausleihen. Statt Lesekompetenz aus Aboheften bei Kindern einzufordern, sollte sich diese Lehrerin lieber ein Abo für eine Pädagogikzeitschrift gönnen.

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  80. Also was die Anschaffung korrekter Schulbücher angeht, kann ich nur sagen, wenn Eltern sich darauf einlassen Neue Bücher zu kaufen, wenn inhaltsgleiche Exemplare vorhanden isnd, dann kann ich das nicht bedauern. Ich habe in meiner Schulzeit häufig die Bücher meiner Geschwister weitegenutzt, das war nie ein Problem. Einzig der Atlas mit der deutsch-deutschen Grenze wurde ausgemustert. Und das zurecht.
    Wir wollen doch hier nicht Werbung für Freizeitlietratur mit der Anschaffung einheitlicher Schullektüre verwechseln.

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  81. Eben. Es geht gar nicht um die Frage, ob es gut oder schlecht ist. Vielmehr scheint der (mEn) eingebilgete Zeitmangel dazu zu führen, daß wir irgendwelchen Prädikaten blind vertrauen - wozu sich selbst eine Meinung bilden, wenn Zeitschrift z Produkt y mit seinem Testurteil z zum Testsieger kürt und man diesem Urteil folgend mindestens eine halbe Stunde Zeit sparen kann?

    Und mal ganz abgesehen davon ist es ja auch ein Selbstprädikat, bei seiner angestammten Zahnpasta zu bleiben, sei sie nun gut oder weniger gut.

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