Freitag, 17. April 2009

Immer weniger wollen bei Burger King essen - warum nur?



Mitte der Woche gab es die Meldung, dass der Fast-Food-Kette Burger King die Kunden davonlaufen - vor allem in Deutschland. Weltweit lag im 1. Quartal 2009 der Burger-King-Umsatz bei rund 600 Mio. Dollar, was einem Zuwachs von einem Prozent im Vergleich um Vorjahr entspricht. Das Mini-Plus kommt aber nur durch netto 355 neue Filialen zustande. Hierzulande muss Burger King ausgerechnet die Vorzeige-Filiale am Münchner Flughafen aufgeben. Nachmieter ist ab November... McDonald's. Der wahre Burger-König McDonald's hat seine Quartalsergebnisse für nächsten Mittwoch angekündigt. Sie dürften deutlich besser ausfallen.



Warum läuft es bei McDonald's derzeit so viel runder als bei Burger King?

  • McDonalds hat massiv in die Neu- und Umgestaltung der Filialen investiert. McDonald's-Filialen präsentieren sich fast überall modern im Coffee-Shop-Design. Die häufig hinzugenommenen McCafé-Tresen bringen vielleicht nicht viel Umsatz, sorgen aber für eine angenehme Atmosphäre im Restaurant.

  • Die Produkte werden permanent angepasst und mit neuen Aktions-Produkten bereichert. Es gibt zahlreiche positive Image-Träger wie "leichte" Wraps und Salate. Egal, ob die wirklich gegessen werden. Sie schaffen auch demjenigen ein "gutes Gefühl", der sich das Bic-Mäc-Menü reinpfeifft.

  • Die Junior-Türen sind besser gestaltet und haben meistens bessere Lizenz-Spielzeuge als Burger King. Wenn man Kinder fragt, wollen die fast immer lieber zu McDonald's statt zu Burger King. Das ist ein bratfettschwer wiegendes Argument.


Und was macht Burger King, um auf die Absatz-Krise zu reagieren? Die Ausgaben für Werbung erhöhen. Die Burger-King-Werbung ist zwar manchmal witzig aber es darf doch sehr bezweifelt werden, ob sie wirklich etwas bringt. Statt Geld in Werbung zu stecken, sollten die lieber ran ans Produkt, die Speisekarte entrümpeln, schneller ändern und die Filialen optisch aufmöbeln. Dieser US-Fifties-Look in den allermeisten Burger-King-Restaurants ist nämlich gar nicht mehr zeitgemäß.

6 Kommentare:

  1. ... ich mag den fifties look irgendwie. nur: dat ist alles viel zu bunt. vieel zu bunt. abgesehen vom essen. mehr metrosexuelle saladmenus.

    AntwortenLöschen
  2. Das (subjektiv beobachtete) Hauptproblem: Der BigMac schmeckt einfach besser als Whopper & Co., selbst wenn er sättigungsmäßig nicht mithalten kann. Whoppersaucen haben irgend einen zu chemischen Aroma-Anteil.

    AntwortenLöschen
  3. Gibt es eine Quelle für die Filialschließung am Münchner Flughafen? Ich war gestern dort und da sah es unverändert nach BK aus.

    AntwortenLöschen
  4. @refu Das war von mir falsch fomuliert, sorry. Der Mietvertrag von Burger King am Flughafen Muc läuft Ende Oktober erst aus. Mc Donald's übernimmt dann im November. So steht es jedenfalls in dem Horizont.Net Artikel, den ich oben unter "Werbung erhöhen" verlinkt habe.

    Ich habe die falsche Vergangenheitsform in diesem Posting ebenfalls korrigiert.

    AntwortenLöschen
  5. Ahja, danke für die Aufklärung. Schade, ich war da immer ganz gerne drin.

    AntwortenLöschen
  6. Den Whopper habe ich früher recht gern gegessen (besonders wenn es auf Werbecoupons 2 zum Preis von einem gab ;-).

    Schon vor einiger Zeit kam es mir allerdings so vor, als sei die Qualität verschlechtert worden; jedenfalls schmeckten die Dinger langsam ähnlich laff wie die McDonalds Burger. Täusche ich mich da oder haben andere die gleiche Beobachtung gemacht?
    Jedenfalls: wir gehen nicht mehr hin.

    Und den 50er-Jahre appeal, der nicht einfach ein solcher ist, sondern speziell die amerikanischen Fifties glorifiziert, hasse ich ohnehin. Ganz so weit muss man die Kolonialisierung denn doch nicht treiben.

    McDonalds ist deutlich europäischer: die Filiale im Frankfurter Hauptbahnhof ist mit großformatigen Gemäldeausschnitten von Barockmalern ausgestattet; für die Filiale im Frankfurter Südbahnhof (moderne Kunst) vgl. die letzten beiden Fotos in meinem Blog-Eintrag http://beltwild.blogspot.com/2008/05/die-magie-der-dinge-fotografien.html.

    Auch der Kaffee schmeckt bei McDonalds recht gut (nicht in den McCafés, da habe ich schon schlechte Erfahrungen gemacht, sondern in den ganz normalen Imbissen. Die kooperieren mit Jacobs und haben teure Kaffeemaschinen.
    Beim Burger King dagegen gibt's warmgehaltene Brühe aus der Glaskanne.

    AntwortenLöschen