Aldi hat nach wie vor die schnellste Kasse. Das geht aus der Studie Kassenbarometer 2009 für die Region Niederrhein des Marktforschungsunternehmens eMatrix hervor. Für die Studie wurden zwischen Dezember 2008 und Februar 2009 300 Testkäufe durchgeführt, u.a. bei Aldi Süd, Lidl, Edeka und Real. Aldi-Kassen waren dabei im Durschnitt um 17 Sekunden schneller als der Zweitplatzierte. Bei 920 Kunden pro Tag und Filiale ergibt das einen Unterschied von 100 Arbeitsstunden pro Monat und Filiale. Auch bei den Kosten und der Effizienz ist es im Discounter-Geschäft also das Kleinvieh, das den Mist macht.
Besonders weit abgeschlagen im Kassen-Rennen ist, wie das "Handelsblatt" berichtet real. Grund: Die Kassiererinnen müssen dort gleich zwei Rabattkarten bei der Kundschaft abfragen. Während bei Aldi im Durchschnitt ein Kassenvorgang zwischen 20 und 25 Sekunden dauert, braucht der Letztplatzierte im Kassenbarometer fast 40 Sekunden im Schnitt. Wer der Letztplatzierte ist, das verrät eMatrix nicht. Dafür muss man für teures Geld die Studie kaufen. Ebenfalls ein Ergebnis der Kassenuntersuchung: Kunden werden an der Kasse nicht freundlich genug behandelt. 27 Prozent der Kunden werden nicht begrüßt und nicht verabschiedet, in über 30 Prozent der Bezahlvorgänge wird kein Blickkontakt zur Kundschaft aufgebaut.
Na, das ist jetzt natürlich ein schwieriges Feld. Wie will man Freundlichkeit von oben herab verordnen? Am besten klappt es wohl noch, wenn die Marktleitung für ein angenehmes Arbeitsumfeld sorgt. Mir persönlich ist zum Beispiel aufgefallen, dass es zwischen Kaufland-Filialen in meiner Region extreme Freundlichkeits-Unterschiede gibt. Während in einer Kaufland-Filiale die Mitarbeiter von der Wurst-Theke über die Einräumer bis zur Kasse wirklich alle extrem freundlich und hilfsbereit sind, duckt sich das Personal in der Filiale der nächsten Stadt kollektiv weg, wenn sich der Kunde nähert. Da bringt die einstudierte Frage "ob alles mit dem Einkauf in Ordnung war" auch nix mehr. Meine Vermutung: Ob freundlich oder nicht, das liegt sehr stark daran, wie so ein Laden geführt wird.
Und was fehlt noch im Erfolgs-Dreiklang des Discounters, neben Geschwindigkeit und Freundlichkeit: der Preis. Aldi hat eine neue Preissenkungsrunde um bis u 25 Prozent angekündigt. So sinkt der Preis für eine 1,5 Literflasche Aldi-Cola (Igitt!) von 39 auf 29 Cent. 29 Cent für 1,5 Liter Zucker-Plörre aus dem Aldi! Was für ein Irrsinn. Aber die anderen Discounter machen mit bei der Preis-Spirale nach unten. Kaufland, z.B. plakatiert in seinen Märkten, dass jede Woche Preise gesenkt werden. Gerade auch bei heiklen Produkten wie Fleisch. Kann das auf Dauer gutgehen? Lebensmittel sind hierzulande einfach zu billig.
Als Student habe ich in einem Baumarkt und einem Bundesliga Sportverein an der Kasse gearbeitet und kann daher aus Erfahrung sprechen wenn ich sage, dass zügiger Service und ein freundlicher Umgang keine Wiedersprüche sind.
AntwortenLöschenIch kaufe auch primär bei REAL und dort sitzen mittlerweile nur noch unterbezahlte Osteuropäische Mitbürger einer Fremdfirma an den Kassen, die eine extrem schlechte Stimmung verbreiten.
Dies liegt sicherlich nicht an deren Herkunft, sondern eher daran, dass es nur noch um monetäre Optimierung geht und da bleiben Schulungen im Umgang mit Kunden eben auf der Strecke.
Da lob ich mir den Metzger um die Ecke. Da zahle ich zwar keine 99 cent pro Kilo, aber werde über die Maßen zuvorkommend bedient.