Im Brief war lediglich eine künstlich auf alt gemachte Karte. Darauf stand nichts außer der geheimnisvollen Internetadresse:
www.indianerehrenwort.com/kasuppke22
Wobei im Original statt "Kasuppke" der echte Nachname meines Nachbarn dastand, den ich hier aus Anonymisierungsgründen abgeändert habe. Die betreffende Internetadresse mit dem Indianderehrenwort angesteuert hab es eine seltsame Website mit Indianer-Schattenrissen und einen Holztafeln, mit platten Sprüchen drauf. Zunächst die Begrüßung:
Hugh Herr Kasuppke,
schön, dass Sie vorbeischauen. Das ist Häuptling Flinke Feder. Er möchte Ihnen eine Nachricht übermitteln und sucht dringend ihren Rat.
Zweimal weitergeklickt, sieht der Bildschirm dann so aus:

Hier fällt zum ersten Mal das Wort "DSL-Anbieter". Noch einen Klick weiter:

Besonders schön ist die Formulierung
Ich möchte vom Stamm der Deutschen Telekom angerufen und zu den Komplettpaketen von T-Home beraten werden.
Klickt man stattdessen auf "Danke, ich brauche kein DSL" geben sich die Telekomiker erstmals richtig zu erkennen:

Aufgeführt hat diesen Marketing-Mummenschanz die Leipziger Werbeagentur Wohlfahrt auf die auch die Internetadresse www.indianerehrenwort.com registriert ist. Steuert man die Website ohne den entsprechenden Namen von der Karte an, kommt man freilich nicht weiter.
Jetzt aber mal im ernst, liebe Telekom: Was soll das? Haltet Ihr es für eine gute Idee, Werbebriefe zu verschicken, die arglose Leute vielleicht für einen Privatbrief halten könnten? Und dann gebt Ihr Euch ewig nicht zu erkennen und wer beim Klicken nicht genau aufpasst erteilt auch noch die Erlaubnis auf viele viele Anrufe aus der Callcenter-Ursuppe. Für diese hanebüchene Online-Bauernfängerei werdet Ihr irgendwann in der Direktmarketing-Hölle schmoren. Darauf, liebe Telekomiker, ein großes Indianerehrenwort. Hugh!
Habe den gleichen Müll zugesandt bekommen. Nach früheren Werbeanrufen der Callcenter der Deutschen Telekom mit völlig falschen Voraussetzungen (Analoganschluss statt vorhandenem ISDN) ist damit der Bogen überspannt. Habe bei der Deutschen Telekom meinen Festnetzanschluss gekündigt und bin zu einem Mitbewerber gewechselt.
AntwortenLöschenSo ist es Recht.
AntwortenLöschenHabe heute tupfengleichen Breif bekommen .. die müssen viel Geld haben, um so viele Briefmarken zu verschenken ....
AntwortenLöschenJa, ich hab den auch erhalten - ab in den Müll damit - wollte ja komplett zu den Telekomikern wechseln - aber bei dieser umständlichen, unpersönlichen Prozedur - neee - bin zu einem anderen Anbieter gegangen, da ging es schneller und reibungsloser.
AntwortenLöschenMeine Frau hat mir den Brief vorwurfsvoll überreicht mit dem Gedanken einer heimlichen ...
AntwortenLöschenWenn bei jedem Brief wie bei mir eine Feder beigelegen hat möchte ich nicht wissen wie viele Tierchen für diese Werbung gerupft werden mussten :(
Ich habe gestern besagtes Mailing auch im Briefkasten gefunden. War eigentlich halbwegs amüsiert darüber. Da ich selber aus der Werbe- und Medienbranche komme, war mir eigentlich schon vor dem Öffnen klar, dass das nur ein Mailing sein kann, da ich die vermeintliche Absenderin nicht kannte.
AntwortenLöschenDer beigelegte Zettel und die Feder machen natürlich schon neugierig, also hab ich mir die URL auch angesehen. Was man hier definitiv kritisieren kann, ist die etwas lieblos gestaltete Website. Aber von der Grundidee ist es m.E. ein gelungenes Mailing.
Hier gleich von Bauernfängerei o.ä. zu sprechen halte ich für gnadenlos übertrieben.
Eigentlich sollte man fast schon froh sein, wenn sich solche Konzerne zwischendurch mal die Mühe machen, etwas kreativer auf Ihre potenziellen Kunden zuzugehen. Ein solches Mailing ist mir hundertmal lieber, als die fast tägliche gleiche Postwurfsendung, die den Briefkasten verstopft.
Man muss die Telekomiker nicht mögen, aber das Mailing ist ganz nett gemacht...
@d23 Genau so sehe ich das nicht. Ihnen mag das klar geweseb sein, dass es sich hier um ein Mailing handelt, da SIe aus der Branche kommen. Dem Normalo-Verbraucher war das keineswegs klar. Viele befassen sich mit dem Brief, weil sie eben rätseln wo der herkommen könnte. Das Mailing tut so als sei es ein Privatbrief. Und dann wird auch nicht meine Zeit mit diesen Klick-Spielereien vergeudet. Wenn ich mit einem Mailing angesprochen werde, dann sollte ich erstens mein Einverständnis vorher dazu gegeben haben und zweitens sollte das Mailing auf den ersten Blick als solches zu erkennen sein. Ich bin überzeugt davon, dass die meisten Kunden, die diesen Brief bekommen, sich veralbert fühlen und die Telekom eher eine ablehnende Reaktion provoziert. Genauso wie mit ihren vagabundierenden Call-Center-Höllenhunden.
AntwortenLöschenIch schliesse mich d23 an. Finde es ein gelungenes Mailing. Genau DAS soll ja das Mailing bewirken - Aufmerksamkeit erregen. Die Leute sollen sich damit beschäftigen. Ein Quatsch zu sagen 'ein Mailing sollte als solches zu erkennen sein'. Dann werfe ich es eben weg, wenn wieder einmal ein Umschlag mit der Aufschrift 'Postwurfsendung' im Briefkasten ist. Interessiert mich nicht. Gratulation an die Werbeagentur, habe das Mailing heute auch im Briefkasten gehabt und genau deswegen danach gesucht. Und das Einverständnis werde ich der Tkom schon gegeben haben (ich stehe über meinen Telefonanschluss in einem Kundenverhältnis zur Tkom).
AntwortenLöschenHabe heute ebenfalls diesen Brief und meine Frau hat ebenfalls darauf sehr argwöhnisch reagiert. Ich denke mal bei mancher Beziehung/ Ehe kann solch ein Brief auch zum Ende führen. Dies ist eine Werbeidee, die ganz ganz schnell nach hinten los gehen kann.
AntwortenLöschen@Adam Ja, genau. Ein normales Mailing schmeiße ich gleich weg. Weil es mich in 99 % der Fälle nichtinteressiert. Das Telekom-Mailing schmeiße ich weg, nachdem ich wertvolle Lebenszeit für diesen Unsinn vergeudet habe, ärgere mich über die Firma, die mich mit diesen Indianderspielchen online lockt und verlängere am nächsten Tag meinen DSL-Vertrag bei 1&1.
AntwortenLöschenauch mich hat dieser Brief ereilt. War auch erst verwundert und dann auch neugierig. Bin sonst auch eher jemand, der dieser Massenwerbung kritisch gegenüber steht. Doch diese Aktion hat was. Das ist nicht 0815. Mich hat es amüsiert und unterhalten (JA, auch dafür kann Lebenszeit genutzt werden). Schade, das einige sich belästigt und geärgert und getäuscht fühlen.
AntwortenLöschenHi, ich habe den Indianerbrief ebenfalls erhalten und
AntwortenLöschenich dachte auch eigentlich sofort an Werbepost, aber die Neugier hat dann doch gesiegt (die € 0,55 Briefmarke hat mich zweifeln lassen) und somit bin ich hier bei euch gelandet. Die angegebene e-Mail Adresse habe ich nicht besucht, wollte erst mal sehen ob ich etwas über Indianerehrenwort finde. Jetzt bin ich doch glatt ein wenig enttäuscht, ich dachte schon einer meiner Bekannten hätte sich ein spannendes Spiel einfallen lassen.
Habe auch diesen Brief bekommen, allerdsings unfrankiert. Leider hat die Neugier gesieht und ich habe 1,06 Euro dem Postmann abgedrückt, um mir letztendlich diese Werbung anzusehen. Konzoet ist grds. nicht schlecht, weil wir in meiner Branche auch mit diesem PURL Konzept arbeiten.
AntwortenLöschenAllerdsings war ich wegen des fehlenden Portos schon sehr sauer!
Auch ich habe einen solchen Brief erhalten und muss sagen, mich stören daran einige Dinge erheblich:
AntwortenLöschen1.) Ich habe zwar meinen Basis-Anschluss bei der Telekom, habe aber stets darauf geachtet keine Newsletter-Kreuzchen oder ähnliche Zugeständnisse für den Versand von Werbemüll zu machen.
2.) Bei einigen Callcenter-Anrufen habe unmissverständlich klar gemacht, dass ich nicht mit Werbung (egal welcher Art) belästigt werden möchte.
3.) Bin ich bereits seit Jahren in der Robinson-Liste registriert.
4.) Auch meine Frau war äußerst argwöhnisch und musste erst einmal wieder beruhigt werden.
Ich ziehe es mittlerweile in Erwägung einen Anwalt einzuschalten.
@Holzi Ja, ich werde auch regelmäßig von Telekom-Callcentern mit anrufen bedacht ohne irgendwo jemals meine Einwilligung gegeben zu haben. Die Telekom bewegt sich hier zumindest in rechtlichen Grauzonen, denke ich.
AntwortenLöschenGelungenes Mailing?
AntwortenLöschenFalls es noch keiner bemerkt hat, jeder betroffene bekommt einen eindeutigen Link, wie z.B. oben erwähnt: www.indianerehrenwort.com/kasuppke22
Somit weiß die Telekom genau, wer dem Link gefolgt ist und obendrein sogar, mit welchem Internetanbieter. Dieses läßt sich über die IP-Adresse in den indianerehrenwort.com Serverlogs genau ermitteln. Das ist reiner Datenklau! Oder habt ihr zugestimmt, daß die Telekom eueren Internetanbieter ermitteln darf?